oder: David wartet auf Goliath!
Mitte der 1980er Jahre macht ich meine erste Ausbildung in der Informationstechnik. Damals nannte man das noch Datenverarbeitung. Ein hochauflösender 19 Zoll Monitor war so schwer wie zwei Kıästen Bier und die PC-Gehäuse sahen aus wie die Minibar-Kühlschränke im Hotelzimmer. BIG BLUE (IBM: WKN 851399) hatte einen Marktanteil zwischen 70% und 95%. Die Einführung einer Firmensoftware für eine Handvoll Anwender kostete einen 6‑stelligen Betrag, dafür trugen die Hardwaretechniker dann aber auch dunkelblaue Nadelstreifenanzüge und Krawatte für den Tonerwechsel.
FANG-Aktien machen Proprietäre Produktpolitik
Zum Vergleich: Microsoft (WKN 870747) Dynamics 365 Business Central in der Cloud bekommen Sie heute für 59 Euro monatlich, der passende PC und Drucker dazu wenige Hundert Euro. Die IBM war unangefochtener Gigant in Computerbranche, die „Leader of the Universe“. Es gab Hewlett-Packard (WKN A140KD)und Apple (WKN 865985), aber die waren nun wirklich keine Gefahr. Ja ich weiß was sie jetzt denken … Apple war keine Gefahr? Nein war es nicht – Noch nicht! IBM’s Geschäftsmodell war der Verkauf von erstklassiger Computertechnik und das IBM jemals seine Vormachtstellung in diesem Bereich aufgeben muss war undenkbar. Nur ca. 3 Jahre und die IBM rutschte in ernsthafte Schwierigkeiten verursacht durch Überheblichkeit, Ignoranz und Kundenverärgerung. Lokale Netzwerke, PC-Software, dezentrale Datenhaltung die IBM-Systeme hielten mir der rasanten technologischen Entwicklung nicht mit, die Kunden waren durch die überhebliche Preis und Lizenzpolitik verärgert. Die proprietäre Produktpolitik verärgerte die Kunden zusätzlich. Anfang der 1990er Jahr krachte der Aktienkurs von IBM im Verlauf um fast 66% ein. Die Firma DEC ebenfalls ein Marktfürher aus den 1980ern wurden Ende der 1990er liquidiert – gleichfalls hatten Sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Marktveränderungen entstehen
Vieles deutet darauf hin, dass auch heute einige der sogenannten FANG Unternehmen (Facebook, Apple, Netflix, Google/Alphabet) ihre Sehhilfen ignorieren. Am 25. Juli implodierte der Aktienkurs von Facebook (WKN A1JWVX) innerhalb eines Tages von 216 Dollar auf 167 Dollar, knapp 25% Börsenwert oder 120 Mrd. US-Dollar an einem Tag futsch. Twitter (WKN A1W6XZ) zog ebenfalls mit einem veritablen Kursverlust nach. Alphabet ( WKN A14Y6F ehemals Google) und Apple halten sich noch, dennoch der Tech-Sektor ist angeschlagen. Die Aktienkurse waren und sind noch maßlos überreizt. Aber das ist nicht der einzige Grund. Dieser Kursrutsch nimmt etwas vorweg. Wie bei IBM in den 90er Jahren herrscht bei Facebook und Co. heutzutage die Überheblichkeit, Ignoranz gegenüber Marktveränderungen und eine breitflächige Kundenverärgerung.
Kunden wie Vorschulkinder
Das Geschäftsmodell der Sozialen Medien funktioniert (zumindest bisher) folgendermaßen: Sie überlassen Ihre Kundendaten und dürfen schreiben und veröffentliche was Sie wollen. Das hat Facebook zum Gigant gemacht. Schreiben und veröffentlichen was man will, am besten anonym! Toll – Oder? Mal richtig die Meinung sagen, gerne auch mal politisch draufhauen oder einfach nur die Bilder der letzten Grillparty posten. Aber Facebook, YouTube (Google) und Twitter haben den Pfad der freiheitlichen Tugend verlassen, sie verärgern Ihre Kunden in dem Sie sich eine Politische Korrektheit auf die Fahnen geschrieben. Schreiben was man will war gestern, heute werden sogenannte Hate-Speech (angebliche Hassreden) gelöscht. Was Hassrede denn genau ist weiß niemand. Letztendlich wird alles gelöscht, zensiert, stummgeschaltet (Stichwort: Shadow-banning) verbannt, rausgeworfen, gesperrt was dem Political-Correctness-Mainstream gerade nicht passt. Vor zwei Wochen haben Facebook, Apple, Twitter und YouTube in einer konsternierten Aktion durch Sperrung sämtlicher Social-Media Accounts Alex Jones kaltgestellt. Ein Kanal mit über 2 Millionen Abonnenten. Zersetzung nannte das die DDR-Stasi. Die großen Social-Media-Konzerne möchten in Ihrer elitäre Arroganz Ihre Kunden erziehen und behandeln sie Vorschulkinder.
Es zeigt sich der Anfang vom Ende dieser Giganten. Im Internet ist die Konkurrenz im nur einen Mausklick entfernt. Die Facebook-Nutzerzahlen sind stark rückläufig. Viele Nutzer tummeln sich bereits jetzt auf BitChute, DTube, VK, Steemit, DuckDuckGo und weitere stehen in den Startlöchern. Facebook und Co. ignorieren, dass – NOCH -! Der Flash-Crash, Arroganz, Zensur hängen mehr zusammen als sich das Tech-Giganten eingestehen möchten. Alex Jones wird sich von der Sperrung erholen und auf neue Plattformen setzen. Vermutliche werden es dezentrale, nicht zensierbare mit kryptografischen Verfahren arbeitende Systeme sein. Die Firma Apple verstand sich 1984 in Ihrem legendären Werbe-Videoals Befreier aus Zensur und ideologischer Bevormundung der damaligen Computergiganten. Ein weiblicher „David“ wirft einen Hammer auf den Big Brother (in Anlehnung an George Orwell). Schade das Apple seine Ursprünge verlassen hat und hoffe auf den nächsten David.