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Frei gebo­ren

Ein Ereignis das mich umgehauen hat, obwohl es doch nur ein zarter Luftzug war, hat es mir wie bei einem nassen Orkan das Wasser in die Augen gespritzt und die Knochen schwammig werden lassen.

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Morgensonne über den Berggipfeln

Mit den Publi­zi­sten ist es wie mit den ordent­li­chen Handwerkern.

Als Schreib­ar­bei­ter legen Sie sich einen klei­nen Vor­rat, einen Werk­zeug­ka­sten oder einen The­men­kof­fer im Lau­fe der Zeit an aus dem Sie sich bei Bedarf bedie­nen. Als ich in der Vor­be­rei­tung zu die­sem Arti­kel in mei­nen The­men­kof­fer schau­te war­te­ten zwei The­men­roh­lin­ge seit lan­gem auf eine gute hand­werk­li­che Bear­bei­tung. Mei­ne Über­le­gun­gen vie­len unter­schied­lich aus. Erst gefiel mir der Gedan­ke mich in einem Arti­kel über die

Lächer­lich­keit des Öko-Sozialismus

lei­den­schaft­lich aus­zu­brei­ten. Ich gebe zu, die grü­nen Ideo­lo­gen bie­ten mir immer eine herr­li­che Quel­le an erschrecken­der Trot­te­lei und gefähr­li­cher Blöd­heit. Die gelun­ge­ne Neu­eröff­nung einer Super­markt­fi­lia­le mit Ihrem beein­drucken­den Waren­an­ge­bot und Ihrer char­man­ten Kun­den­ori­en­tie­rung hät­ten mir als Anschau­ungs­ma­te­ri­al aus­ge­reicht, heu­te aus­ster­ben­des kapi­ta­li­sti­sches Bio­top. Ich woll­te zei­gen wie Öko-Faschi­sten, in Ihrer Unfä­hig­keit zur Lebens­lust, sich krampf­haft ver­wei­gern die Errun­gen­schaf­ten des Kapi­ta­lis­mus zu genie­ßen. Wie Sie sich in Ihrer fana­ti­schen Dumm­heit zu all­mäch­ti­gen Welt­ret­tern erklä­ren. Wie Sie als ver­lo­ge­ne Gut­mensch-Sozia­li­sten gleich auti­sti­schen Gno­men mit dem Schick­sal von Men­schen spie­len und mal abwech­selnd „Kli­ma­ret­ter“, „Mee­res­ret­ter“ oder „Flücht­lings­ret­ter“ sind. Nichts bringt Sie von Ihrem Tun ab, zu stark ist die gei­sti­ge Iso­lie­rung. Fahr­rad­helm und Elek­tro­tank­stel­le sind die erlaub­ten Klas­si­fi­zie­rungs­ab­zei­chen der mora­li­schen Funktionärselite.

Ger­ne hät­te ich auch über die dun­kel­schwar­zen Wolken,

die auf­zie­hen­de Gefahr des Bar­geld­ver­bo­tes, dem Arma­ged­don der west­li­chen Rumpf­de­mo­kra­tien geschrie­ben. Dann hät­te ich geschrie­ben, wie mich die debi­le Igno­ranz  gro­ßer Bevöl­ke­rungs­an­tei­le ankotzt. Die­se Besin­nungs­lo­sig­keit, die durch Qua­li­täts­me­di­en wie „Spei­chel Online“, „Wahn am Sonn­tag“, „EnTE‑V“, „Düm­ming­ton Post“, „For­cotz“ oder dem „Deut­schen Demo­kra­ti­schen Rund­funk“ in die Köp­fe geseift wer­den. Auf das Sie bald alle Ihren RFID-Chip – freund­lich grin­send – ins Geni­tal gena­gelt bekom­men. Ande­re The­men sind den grün­ro­ten Schlan­gen­zun­gen wich­ti­ger: Die bescheu­er­te staat­li­che Zwangs­ab­ga­be der von Kun­den ver­hass­ten Elek­tro­kar­ren wird

als wirt­schafts­so­zia­li­sti­sches Hel­den­ziel auf­ge­bla­sen. Wäh­rend die wah­ren Gerech­tig­keits­kämp­fer sich selbst finan­zie­ren müs­sen. Des­halb hät­te ich auch nicht ver­ges­sen auf die Kam­pa­gne www.pro-bargeld.com – viel­leicht ein Sil­ber­streif, ein gol­de­ner Wahr­heits­fun­ken am Hori­zont, hinzuweisen.

Es kam anders

Nach lan­ger Vor­be­rei­tung, beglei­tet von zusam­men­ge­knif­fe­nen Exper­ten­blicken und skep­ti­schen Abwä­gun­gen. Ein Ereig­nis das mich umge­hau­en hat, obwohl es doch nur ein zar­ter Luft­zug war, hat es mir wie bei einem nas­sen Orkan das Was­ser in die Augen gespritzt und die Kno­chen schwam­mig wer­den las­sen. Es hat sich etwas fan­ta­sti­sches ereig­net , es ist immer fan­ta­stisch – und es war ganz beson­ders für mich fan­ta­stisch. Etwas, dass in sei­ner Ver­letz­lich­keit erst sei­ne gan­ze Unbe­zwing­bar­keit der Welt zeigt. Ich bin Vater gewor­den! Ein unbe­rühr­tes Leben hat sich in mei­nem Herz einen war­men Platz aus­ge­sucht und den Weg in die Frei­heit geschrien. Mess­ge­rä­te wur­den ange­legt, Son­den geklebt, Bild­schir­me gescho­ben, Funk­ti­ons­kur­ven über­prüft und Kon­troll­tö­ne summ­ten. Die Natur braucht das zur frei­en Ent­fal­tung nicht unbe­dingt, aber es erleich­tert die Arbeit der Hel­fer. Und was kann die Natur bei einem Vater auslösen?

Frisch­ge­backe­ne Väter nei­gen zur Gefühls­du­se­lei – da bin ich nicht anders. Ja es stimmt – als frisch gebacke­ner Vater denkt man anders, zu einem ste­hen mate­ri­el­le Ent­schei­dun­gen im Vor­der­grund, die Prio­ri­tä­ten im eige­nen Leben wer­den neu sor­tiert und – bit­te nicht ver­ges­sen!!! – die Ein­bau­funk­tio­nen des Kin­der­sit­zes im KFZ müs­sen im Inter­net recher­chiert wer­den. Als Vater wird der Weit­blick wird geschärft, das über den Din­gen schwe­ben­de Gewis­sen, gleich einem Beob­ach­ter aus einem Aus­sichts­turm nimmt zu.  Wie wird mein Kind leben! In wel­cher Gesell­schaft? In wel­chem Land? Unter wel­chen Bedin­gun­gen? Für vie­le Eltern ver­glüht der Lebens­ho­ri­zont nicht über dem Ende des eige­nen Lebens, son­dern ver­län­gert sich auf das der Kin­der. Kurz: Als Vater steigt man auf der Lei­ter der meta­phy­si­schen The­men empor und grü­belt über Frei­heit, Frie­den und Sinnhaftigkeit.

Was ist Freiheit?

Bedin­gungs­los erstre­bens­wert ist die Frei­heit, die inne­re und äuße­re Frei­heit. Die Erste ermög­licht erst der Zwei­ten zum Erfolg. Der Weg in die Frei­heit ist häu­fig von Geburts­schmer­zen beglei­tet, denn das erken­nen des „rich­ti­gen“ Weges in die Frei­heit erfor­dert Beharr­lich­keit und Mut. Frei­heit bedeu­tet NICHT VON etwas Frei zu sein. Also FREI VONmate­ri­el­len Zwän­gen, FREI VON den Risi­ken des Lebens oder FREI VON gesell­schaft­li­chen Nor­men. Die­ses Ver­ständ­nis ist grund­falsch und Teil der Sozia­li­sti­schen Begriffsum­deu­tung. Frei­heit bedeu­tet das Recht ZU ETWAS.  Das Recht ZUR Ent­schei­dung, das Recht ZUMEigen­tum, das Recht „ein Recht ZU besit­zen“, das Recht ZUR eige­nen Per­son und Per­sön­lich­keit, das Recht ZUR Ver­wer­tung sei­ner Arbeits­lei­stung und noch eini­ges mehr. 

Ich schrei­be wie ein Poli­ti­ker? Nein – wie ein Vater! Ich wün­sche mei­nen Kin­dern die Frei­heit! Sie wer­den Ihren Bei­trag lei­sten müs­sen, denn Frei­heit ist kein Dau­er­zu­stand – kein Sta­tus Quo! Sie muss immer wie­der neu gelehrt wer­den. Die Maxi­men der Frei­heit müs­sen immer wie­der neu ver­tei­digt wer­den, sie müs­sen stets aufs neue wie­der­holt wer­den, weil sie stets von den Geg­nern der Frei­heit schlei­chend ent­stellt wer­den. Die Geg­ner der Frei­heit lau­ten Unwis­sen­heit, Ängst­lich­keit, Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit, Gleich­gül­tig­keit und Selbst­ver­leug­nung! Frei­heit ist gefähr­det wie die Mona Lisa, ein Werk von Dürer oder die Schön­hei­ten von Clau­de Monet.

Frei­heit lebt in der stän­di­gen Gefahr ver­schmiert, zer­schnit­ten oder zer­stört zu werden.

Bedau­er­li­cher­wei­se genü­gen weni­ge Stri­che mit einem Filz­stift oder ein ein­zel­ner Para­graph zur dau­er­haf­ten Ent­stel­lung. Rekon­struk­tio­nen sind auf­wen­dig und langwierig.

Kei­ner hat für mich Frei­heit bes­ser und schö­ner in Wort gefasst als Albert Schwei­zer in die­sem Text. Es gäbe noch viel über den strah­len­den Stolz der Frei­heit zu erzäh­len. Aller­dings möch­te ich den Kin­der­wa­gen für einen Spa­zier­gang vor­be­rei­ten, denn heu­te ist Vater­tag und ich wer­de mei­ner Toch­ter zum ersten Mal den frei­en Him­mel zeigen.

Die­ser Arti­kel erschien zuerst auf: Juwe­len das Magazin.

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